Im-Ohr-Hörgeräte: Vorteile, Typen und Kaufberatung

Hörgeräte sind für viele Menschen mit Hörverlust ein wichtiges Hilfsmittel im Alltag. Besonders Im-Ohr-Hörgeräte (IdO) gewinnen in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit. Diese diskrete Alternative zu den klassischen Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO) bietet zahlreiche Vorteile, die sie für viele Nutzer attraktiv machen. Von ihrer unauffälligen Bauweise bis hin zu technologischen Fortschritten haben IdO-Hörgeräte einiges zu bieten. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieser Hörhilfen und gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über Typen, Vorteile, Unterschiede zu anderen Bauformen sowie Kostenaspekte und Kaufkriterien.

Im-Ohr-Hörgeräte: Vorteile, Typen und Kaufberatung

Im-Ohr-Hörgeräte: Vorteile & warum sie immer beliebter werden

Im-Ohr-Hörgeräte erfreuen sich wachsender Beliebtheit aus mehreren Gründen. Ein Hauptvorteil ist ihre Ästhetik - sie sind deutlich unauffälliger als Hinter-dem-Ohr-Modelle, da sie teilweise oder vollständig im Gehörgang sitzen. Diese Diskretion ist für viele Nutzer ein entscheidender Faktor. Zudem nutzen IdO-Hörgeräte die natürliche Anatomie des Ohres optimal aus. Die Ohrmuschel sammelt den Schall auf natürliche Weise, was zu einem natürlicheren Klangbild beiträgt.

Ein weiterer Vorteil ist der Tragekomfort. Da IdO-Geräte individuell an den Gehörgang angepasst werden, bieten sie einen hohen Tragekomfort ohne störende Elemente am Ohr. Für Brillenträger sind sie besonders vorteilhaft, da keine Probleme mit gleichzeitigem Tragen von Brille und Hörgerät entstehen. Darüber hinaus ermöglicht die Position im Ohr das problemlose Telefonieren, ohne dass Rückkopplungen entstehen. Moderne IdO-Modelle bieten trotz ihrer kompakten Größe inzwischen eine leistungsstarke Technologie und zahlreiche Funktionen, die früher nur in größeren Geräten verfügbar waren.

Technische Unterschiede: IdO- vs. HdO-Hörgeräte Bauformen

IdO- und HdO-Hörgeräte unterscheiden sich grundlegend in ihrer Bauform und den daraus resultierenden technischen Eigenschaften. Während HdO-Geräte hinter dem Ohr getragen werden und über einen kleinen Schlauch oder Draht mit einem Ohrstück verbunden sind, befinden sich IdO-Geräte vollständig im Ohr oder Gehörgang.

Bei den HdO-Geräten können aufgrund des größeren Gehäuses mehr Komponenten untergebracht werden, was häufig eine höhere Verstärkerleistung und eine längere Batterielebensdauer ermöglicht. Sie eignen sich daher gut für stärkere Hörverluste. IdO-Geräte hingegen sind kompakter und bieten durch ihre Position im Ohr einige akustische Vorteile. Sie nutzen den natürlichen Trichtereffekt der Ohrmuschel und reduzieren Windgeräusche, die bei HdO-Geräten durch das Mikrofon hinter dem Ohr entstehen können.

Die Miniaturisierung der Technik hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, sodass moderne IdO-Geräte trotz ihrer kompakten Bauweise leistungsfähige Funktionen wie Bluetooth-Konnektivität, Richtmikrofone und automatische Programmwechsel bieten. Dennoch bleibt die Batterielaufzeit bei IdO-Geräten aufgrund der Größenbeschränkungen typischerweise kürzer als bei HdO-Modellen.

Im-Ohr-Hörgeräte Typen: CIC, ITC und ITE Modelle erklärt

Im-Ohr-Hörgeräte werden in verschiedene Typen unterteilt, die sich hauptsächlich durch ihre Größe und Position im Ohr unterscheiden:

Completely-in-Canal (CIC) Hörgeräte sind die kleinsten verfügbaren Modelle. Sie sitzen tief im Gehörgang und sind von außen kaum sichtbar. Diese Geräte eignen sich besonders für leichte bis mittlere Hörverluste. Aufgrund ihrer sehr kleinen Bauform bieten sie weniger Platz für zusätzliche Funktionen und haben eine kürzere Batterielebensdauer. Vorteilhaft ist jedoch die sehr diskrete Optik und der natürliche Klang.

In-the-Canal (ITC) Hörgeräte sind etwas größer als CIC-Modelle und sitzen teilweise im Gehörgang. Sie bieten mehr Platz für Funktionen wie Programmschalter oder Lautstärkeregler und eignen sich für leichte bis mittelschwere Hörverluste. Durch die leicht zugänglichere Position sind sie für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik einfacher zu handhaben als CIC-Geräte.

In-the-Ear (ITE) Hörgeräte sind die größten IdO-Modelle und füllen die Ohrmuschel teilweise oder vollständig aus. Sie bieten Platz für mehr Funktionen, größere Bedienelemente und leistungsstärkere Verstärker. Diese Geräte eignen sich auch für stärkere Hörverluste und sind aufgrund ihrer Größe leichter zu handhaben. Allerdings sind sie auch deutlich sichtbarer als die kleineren IdO-Varianten.

Im-Ohr-Hörgeräte Kosten: Preisklassen von Budget bis Premium

Die Kosten für Im-Ohr-Hörgeräte variieren erheblich je nach Modell, Technologie und zusätzlichen Funktionen. Grundsätzlich lassen sich die Preise in drei Kategorien einteilen: Einstiegs-, Mittel- und Premiumklasse.

Einstiegsklasse-Geräte beginnen bei etwa 700 bis 1.000 Euro pro Stück und bieten grundlegende Funktionen zur Sprachverstärkung. Die Mittelklasse liegt zwischen 1.200 und 1.800 Euro pro Gerät und bietet zusätzliche Funktionen wie mehrere Hörprogramme und bessere Rauschunterdrückung. Premium-Geräte können zwischen 2.000 und 3.000 Euro pro Stück kosten und verfügen über modernste Technologie wie automatische Situationserkennung, Konnektivitätsoptionen und fortschrittliche Signalverarbeitung.

Bei den Kosten ist zu beachten, dass gesetzliche Krankenkassen in Deutschland einen Festbetrag für Hörgeräte bezuschussen. Dieser Zuschuss liegt in der Regel bei etwa 700 bis 800 Euro pro Gerät. Die Differenz zum tatsächlichen Preis muss vom Versicherten selbst getragen werden.


Preisklasse Durchschnittspreis pro Gerät Technische Ausstattung Kassenerstattung (ca.)
Einstieg 700-1.000 € Grundlegende Funktionen 700-800 €
Mittelklasse 1.200-1.800 € Erweiterte Funktionen, mehrere Programme 700-800 €
Premium 2.000-3.000 € Modernste Technologie, Konnektivität 700-800 €

Preise, rates, oder cost estimates mentioned in this article are based on the latest available information but may change over time. Independent research is advised before making financial decisions.

Der Kauf von Im-Ohr-Hörgeräten: Worauf Sie achten sollten

Beim Kauf von Im-Ohr-Hörgeräten sollten einige wichtige Aspekte berücksichtigt werden, um das optimale Gerät für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. An erster Stelle steht eine gründliche Höranalyse durch einen Hörgeräteakustiker. Basierend auf dem individuellen Hörverlust kann der Experte geeignete Modelle empfehlen. Nicht jede Art von Hörverlust kann mit jedem IdO-Modell optimal versorgt werden.

Die Größe des Gehörgangs spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da nicht jeder Gehörgang für die kleinsten CIC-Modelle geeignet ist. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Fingerfertigkeit des Nutzers. Kleinere Geräte wie CIC-Modelle können für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik schwierig zu handhaben sein.

Bei der Entscheidung sollten auch die persönlichen Hörgewohnheiten und Lebenssituation berücksichtigt werden. Wer häufig in lauten Umgebungen ist, profitiert möglicherweise von zusätzlichen Funktionen wie Richtmikrofonen oder speziellen Rauschunterdrückungsprogrammen. Für technikaffine Nutzer können Bluetooth-Konnektivität und Smartphone-Steuerung interessant sein.

Nicht zuletzt sollte man die Möglichkeit einer Probetragephase nutzen. Viele Akustiker bieten die Möglichkeit, Hörgeräte für einige Zeit im Alltag zu testen. Dies hilft, die Geräte unter realen Bedingungen zu erleben und die richtige Entscheidung zu treffen.

Die Wahl des richtigen Hörgeräteakustikers ist ebenso wichtig wie die des Geräts selbst. Ein erfahrener Akustiker kann durch präzise Anpassung und gute Nachsorge wesentlich zum Erfolg der Hörgeräteversorgung beitragen.

Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Gesundheitsexperten für eine individuelle Beratung und Behandlung.